Fentanyl
Substanz
Substanz
Fentanyl ist ein vollsynthetisches Opioid mit stark schmerzstillender Wirkung. Es wurde ursprünglich für die medizinische Anwendung entwickelt und ist rund 50–100-mal potenter als Morphin. Aufgrund seiner hohen Wirksamkeit wird es in der Anästhesie sowie bei chronischen Schmerzen eingesetzt.
Ausserhalb des medizinischen Bereichs ist Fentanyl v.a. durch seine Rolle in der Opioidkrise in den USA bekannt geworden: Es wird oft illegal hergestellt und vertrieben – häufig als Beimischung in anderen Drogen oder unter falscher Deklaration (z. B. als Heroin).
Erscheinungsformen
Fentanyl kann in unterschiedlichen Formen vorkommen:
- Pulver (meist weiss)
- Tabletten, die anderen Medikamenten oder Drogen ähneln
- Nasensprays oder Pflaster (medizinisch)
- Flüssige Lösungen
- Auf dem Schwarzmarkt auch als „Fake-Heroin“ oder gepresste „Oxycodon“-Pillen
Konsumformen
Nasal (Schnupfen), Oral (Tabletten, Lutscher, Flüssigkeiten), Subkutan / transdermal (Pflaster), Intravenös (Spritzkonsum – extrem gefährlich bei Fentanyl!), Inhalation / Rauchen (selten)
Dosierung
Achtung: Fentanyl ist hochpotent. Die aktive Dosis liegt im Mikrogrammbereich und kann nur sehr schwer abgeschätzt werden. Es liegt ein sehr hohes Risiko für eine Überdosierung vor.
Wirkung
Wirkungen
Erwünschte Wirkungen: Starke Schmerzlinderung, Euphorie / Entspannung, Sedierung, Wärmegefühl
Unerwünschte Wirkungen: Übelkeit / Erbrechen, Juckreiz, Atemdepression (lebensgefährlich!), Schläfrigkeit, Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle, Enge Pupillen (Miosis)
Wirkungseintritt und Wirkdauer
- Eintritt: Je nach Konsumform sehr schnell (i.v./nasal: innerhalb von Sekunden bis Minuten)
- Dauer: Kurz, meist 30 Minuten bis 2 Stunden
- Nachwirkungen: Länger anhaltende Müdigkeit, Verstopfung, psychisches Craving
Risiken
Besonderheiten und Risiken
Fentanyl als Streckmittel:
Fentanyl wird in einigen Ländern als Streckmittel für Heroin verwendet. Es ist nicht auszuschliessen, dass dieser Trend auch in der Schweiz eintritt. Es besteht das Risiko einer Überdosierung. Das ist besonders gefährlich, da Konsumierende eine deutlich niedrigere Potenz erwarten und dadurch unbeabsichtigt tödliche Mengen konsumieren.
Safer Use
- Unbedingt testen lassen! → Nutze Drug-Checking-Angebote!
- Nie allein konsumieren. → Damit im Notfall Hilfe geleistet werden kann.
- Langsam dosieren. → Wenn überhaupt, dann mit extrem kleinen Mengen starten
- Kein Mischkonsum mit Alkohol, Benzos o. ä.! → Erhöht die Atemdepression stark.
- Verlasse dich nicht auf die Mengen Angaben von Kolleg*innen. Aufgrund einer Opioid-Toleranz lassen sich diese Angaben nicht einfach übertragen.