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Kokain

Substanz

Substanz

Kokain (Benzoylecgoninmethylester) wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches (Erythroxylon coca) gewonnen.

Erscheinungsformen

Weisses oder gelbliches, kristallines, bitter schmeckendes Pulver oder Stein.

Konsumformen

Kokain wird in der Regel geschnupft, kann aber auch geraucht (Crack/Freebase) oder gespritzt werden.

Dosierung

Mittlere Dosis geschnupft: 50 – 100 mg, bei Dauer-UserInnen bis zu 300 mg; geraucht: 50 – 350 mg, gespritzt: 70 – 150 mg.

Streckmittel

Häufige Streckmittel sind (neben Lactose) die Medikamente Phenacetin und Lidocain. Auch das Wurmmittel Levamisol wurde in letzter Zeit wieder vermehrt gefunden.

Wirkung

Wirkungen

Verengung der Blutgefässe, Anstieg der Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck. Unterdrückung von Müdigkeit, Hunger und Durst. Euphorie, Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, stark gesteigertes Selbstvertrauen, Bewegungsdrang, Unruhe, Redseligkeit, Wegfall von Hemmungen und Ängsten, erhöhte Risikobereitschaft, Abnahme der Kritik- und Urteilsfähigkeit.

Beim Runterkommen: Erschöpfung, depressive Verstimmungen, Gereiztheit, Angstgefühle und ein starker Drang zur Wiedereinnahme („Craving“).

Wirkungseintritt

Geschnupft nach 2 – 3 Min., geraucht oder gespritzt schon nach einigen Sekunden.

Wirkdauer

Geschnupft 30 – 90 Min.; geraucht oder gespritzt 5 – 20 Min.

Risiken

Risiken und Nebenwirkungen

Schlafstörungen, Gereiztheit, Aggressivität, Angst- und Wahnzustände, Depression, Gedächtnis-/Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität; nervöse Zuckungen und stereotype Bewegungen, Muskelkrämpfe und Muskelzittern, krampfhafte Verengungen der Herzgefässe, im Extremfall Herzinfarkt oder Hirnschlag bei Überdosis (für Ungewöhnte 3 – 4 mg pro kg Körpergewicht). Schäden an Leber und Nieren durch den Abbau von Giftstoffen und Streckmitteln.

Beim Rauchen von Freebase und Crack sind durch die Ablagerung von Verbrennungsrückständen (Ascheresten) Schädigungen der Lunge und der Atemwege möglich. Beim gleichzeitigen Konsum von Kokain und Alkohol entsteht die toxische Substanz Cocaethylen; sie verstärkt die schädlichen Nebenwirkungen, vor allem das Herz wird zusätzlich belastet.

Langzeitrisiken

Bei chronischem Konsum: psychische Abhängigkeit, „Craving“ (unwiderstehliche und unkontrollierbare Lust auf Konsum), Angststörungen, Persönlichkeitsveränderung, Depression, Kokainpsychose mit paranoiden Wahnzuständen und Halluzinationen, Veränderung der Denkabläufe, bleibende Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der intellektuellen Fähigkeiten; nervöse Zuckungen, Krampfanfälle, Veränderungen der Bewegungsabläufe, chronische, nur schwer heilende Entzündungen und Schäden der Nasenschleimhaut und Nasenscheidewand, Schäden an Herz, Leber, Nieren, Lunge, Haut, Blutgefässen und Zähnen, Schwächung des Körperabwehrsystems, Impotenz.

Safer Use

  • Achtung, sehr hohe psychische Abhängigkeitsgefahr! Lege Konsumpausen ein, auch (vor allem!) wenn es dir schwer fällt.
  • Ritualisiere deinen Konsum. Nimm Kokain – wenn schon – nur zu besonderen Gelegenheiten.
  • Dosiere niedrig und vermeide häufiges Nachlegen!
  • Trinke immer genug (keinen Alkohol) und sorge für frische Luft.
  • Iss vor und nach dem Konsum gut und gesund und konsumiere nicht auf leeren Magen.
  • Beachte die Safer-Sniffing- und Safer-Sex-Regeln.
  • Schnupfen ist die risikoärmste Konsumform. Das Rauchen von Crack und Freebase sowie das Spritzen potenzieren die Risiken.
  • Personen mit Vorerkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems, Asthma, Erkrankungen der Leber und mit Schilddrüsenüberfunktion sollten kein Kokain konsumieren.
  • EpileptikerInnen sollten auf Kokain verzichten (Gefahr von Krämpfen).
  • Kombiniere Kokain nicht mit blutdruckerhöhenden Medikamenten.
  • Konsumiere kein Kokain, wenn du Ecstasy konsumiert hast; die Ecstasy-Wirkung wird dadurch aufgehoben.
  • Mische Kokain nicht mit Alkohol – Gefahr einer Alkoholvergiftung und Erhöhung des Aggressionspotentials!
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