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BAG-Studie: Drug Checking als wirksamer Ansatz zur Schadensminderung

Drug-Checking-Angebote sensibilisieren für einen weniger riskanten Konsum von Drogen. Zudem ermöglichen sie die Information der nur schwer zu erreichenden Gruppe der Gelegenheitskonsumierenden. Dies zeigt eine neue Studie des BAG.

Eine BAG-Studie liefert spannende Erkenntnisse zum Thema "Drug Checking" in der Schweiz.

BAG-Studie mit positiven Erkenntnissen zum Drug Checking

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat bei Interface und der Fachhochschule Nordwestschweiz eine Studie zum Thema „Drug Checking“ in Auftrag gegeben. Die Resultate zeigen nun, dass Drug-Checking-Angebote für einen weniger riskanten Konsum von Drogen sensibilisieren. Zudem ermöglichen sie die Information der nur schwer zu erreichenden Gruppe der Gelegenheitskonsumierenden.

CONTACT Nightlife, ein Angebot von CONTACT Stiftung für Suchthilfe, bietet in Bern unter dem Namen „dib“ (Drug Checking, Information und Beratung) seit über sechs Jahren eine Möglichkeit zur Subtanzanalyse an. Seit letztem Oktober können Konsument*innen nun auch im dib Biel kleine Mengen von Drogen anonym zur Analyse abgegeben. Vergleichbare Drug-Checking-Angebote wie jene von CONTACT finden sich auch in Basel, Genf, Luzern und Zürich. Solche Tests werden teilweise auch in Clubs oder bei Festivals angeboten. Die Rückmeldungen zur Substanzanalyse sind in professionelle Beratungsgespräche mit den betroffenen Personen eingebettet. Jährlich werden in der Schweiz rund 4000 Proben getestet, hauptsächlich Kokain, MDMA/Ecstasy und Amphetamin. In mehr als der Hälfte der Fälle zeigt die getestete Probe eine erhöhte Gefahr für den Konsumenten oder die Konsumentin auf.

Wichtiger Schutz für die Konsument*innen

Die im Auftrag des BAG durchgeführte Studie zeigt nun, dass dieses Angebot dazu beiträgt, die Konsumierenden vor Überdosierung und unerwünschten Wirkungen von Streckmitteln zu schützen.

So gaben neun von zehn befragten Personen an, nach dem Erhalt einer Substanzwarnung weniger oder gar nicht von den getesteten Drogen konsumiert zu haben. Ein Viertel der Betroffenen hat die Warnung auch an das Umfeld weitergegeben. Die wichtigsten Substanzwarnungen werden auch online verbreitet. Sie erreichen in der Schweiz über 1000 Menschen pro Monat.

Monitoring des Drogenmarkts

Dank des Drug-Checking-Angebots werden gefährdete Personen zudem frühzeitig erkannt und an geeignete Hilfsangebote verwiesen. Schliesslich liefert eine systematische Auswertung der Substanzproben Informationen zum Drogenmarkt und zeigt problematische Entwicklungen auf.

Die Schweiz war bereits ab den 1990-er Jahren eines der ersten Länder, das solche Angebote bereitstellte. Die Qualität der auf dem Schwarzmarkt erhältlichen Drogen ist den Käuferinnen und Käufern in der Regel unbekannt. Auch Personen, die gelegentlich Drogen konsumieren, gehen so potenziell tödliche Risiken ein. Die positiven Erkenntnisse der Studie sind für CONTACT erfreulich und bestätigen die Stiftung in ihren Bestrebungen, mit Drug-Checking-Angeboten zur Schadensminderung beizutragen.

Hier geht es zur offiziellen Medienmitteilung und Studie des BAG

Erfahre mehr über das Drug-Checking-Angebot von CONTACT Nightlife

Hier geht es zu den aktuellen Pillen- und Pulverwarnungen

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